Eingespeister Solarstrom ist teuer und wertlos
Wegfall von Subventionen
Nach 20 Jahren fallen die Subventionen für die ersten Fotovoltaik-Anlagen weg. Der Strom muss frei vermarktet werden. Doch für Netzbetreiber ist Solarstrom geschenkt zu teuer, weil er wegen hoher Regelkosten unwirtschaftlich ist.
Die Pioniere der ersten Stunde, die Fotovoltaikplatten zur Stromerzeugung auf ihre Dächer geschraubt und 20 Jahre lang hohe Einspeisevergütungen bis zu 55 Cent/Kilowattstunde eingestrichen haben, müssen mit dem Auslaufen von Subventionen ihren Strom nun selbst vermarkten. Das ist die Stunde der Wahrheit.
Für ihren vom Wetter abhängigen Strom erhalten sie weniger als die Börsenpreise von 3 bis 5 Cent pro Kilowattstunde, weil das Einregeln auf den unregelmäßig eingespeisten Solarstrom erhebliche Kosten verursacht. Dieser Strom entzieht sich jeglicher Planung. Selbst „Klimaschützer“, die aus ideologischen Gründen bereit sind, den Solarstrom kostenlos ins Netz einzuspeisen, werden von Netzbetreibern abgewiesen, weil diese bei einem Überangebot aufgrund des gesetzlichen Einspeisezwangs den Strom kostenpflichtig exportieren müssen. Solarstrom ist unwirtschaftlich.
Das gilt auch für den Eigenverbrauch. Dazu müssten Batterien für mehr als 1.000 Euro mit den entsprechenden Gleich- und Wechselrichtern installiert werden. Dann könnte ein größerer Teil der hausinternen Stromversorgung gedeckt werden. Doch es wird immer wieder Tage ohne Solarstrom, aber mit leeren Batterien geben. Tiefentladungen reduzieren die Nutzungsdauer zusätzlich. Dann muss der gesamte Strombedarf aus dem Netz gedeckt werden. Sowieso vorhandene, aber in die Unwirtschaftlichkeit getriebene Kraftwerke erzeugen den benötigten Strom bei Dunkelheit und Stromnetze leiten ihn Geräten und Maschinen der Stromkunden.
Betriebskosten und Abschreibungen für diese Kraftwerke fallen auch dann an, wenn kein Strom erzeugt wird. Das heißt, auch wenn nur einmal im Jahr Strom aus dem Netz bezogen wird, muss der Fotovoltaiker Grundgebühren und Netzkosten nach der Höhe der maximalen Leistungsentnahme bezahlen. Dadurch wird der Eigenverbrauch deutlich unwirtschaftlicher.
Teil des Verbundnetzes
Zusätzlich sieht der Gesetzgeber den eigenen Stromverbrauch als Teil der öffentlichen Versorgung an, für die staatliche Regelungen gelten. Die Solaranlage muss in das Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur (BNetzA) eingetragen sein. Der Stromverbrauch ist steuerpflichtig. Unabhängig vom Steueraufkommen werden monatliche [!] Umsatzsteuer-Voranmeldungen gefordert, die wetterbedingt extrem unterschiedlich ausfallen. Solche finanzbehördlichen Auflagen machen den Eigenverbrauch unwirtschaftlich.
Auch nach 20 Jahren und mit abgeschriebenen Anlagen bleibt der Solarstrom unwirtschaftlich. Das sollten endlich auch Politiker erkennen und die Energiewende beenden. Doch nach den Plänen der Bundesregierung sollen Solar- und Windanlagen noch verdreifacht werden. Die Ideologie steht über technischem und wirtschaftlichem Sachverstand. Wie lange wird das noch weitergehen?
Der Fotovoltaiker muss wohl seine Platten vom Dach abschrauben, wenn Subventionen ausbleiben. Das jedoch ignorieren ideologisch verblendete Politiker. Es ist zu befürchten, dass Subventionen unbegrenzt weiterlaufen. Sollen Stromkunden immer höhere Strompreise bezahlen? Soll gleichzeitig die sichere Stromversorgung geschwächt werden? Die Infrastruktur von Industrieländern ist auf eine sichere und bezahlbare Stromversorgung rund um die Uhr angewiesen. Ein Stromausfall bedeutet Chaos, wie vielfach belegt ist.
Vorzüge von Solarstrom
Fotovoltaik eignet sich allerdings gut für Schwachstromgeräte mit geringer Leistung, die netzunabhängig betrieben werden und bei Ausfall keine Netzprobleme verursachen. Armbanduhren und Taschenrechner werden damit erfolgreich betrieben. Solarstrom sorgt kostengünstig für das Licht der Leuchtbojen auf hoher See. Berghütten haben mit Solarzellen elektrisches Licht und Radioempfang. Zum Kochen und Kühlen braucht man aber hohe Leistungen, also große Solarplatten und Umformer, die zur Unwirtschaftlichkeit führen. Solarstrom sollte nur dort eingesetzt werden, wo es technisch sinnvoll und finanziell wirtschaftlich ist. Solarstrom ist für Industrienationen untauglich.
Prof. Dr.-Ing. Hans-Günter Appel
Pressesprecher NAEB e.V. Stromverbraucherschutz
www.NAEB.info und www.NAEB.tv
[1] Bildquelle: StockKosh-solar-85
Unzuverlässige Solarenergie ehrlich betrachten
www.youtube.com/watch?v=9BlXQI7vvwQ
25. Januar 2019 | AfD-Landtagsfraktion NRW
„Solarstrom lässt sich – außer nachts – nur mäßig prognostizieren“, mit dieser einfachen Feststellung zeigte Christian Loose, umwelt- und wirtschaftspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion NRW, die grundlegende Problematik der Photovoltaik auf und forderte in der Plenarsitzung des nordrhein-westfälischen Landtags am 23. Januar 2019 eine ehrliche Betrachtung dieser Art der Energieerzeugung. Die Landesregierung unterstütze mit ihrer fördernden Politik für die Photovoltaik eine unzuverlässige Energiequelle und schade damit Bürgern und Wirtschaft, so Loose.
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